Kennst du das Gleichnis des Mannes, der einen ganzen Berg abtrug? Dieser Mann war es auch, der anfing, kleine Steine abzutragen. (frei nach Konfuzius)

Viele (angehende) Autor*innen sehen sich ebenfalls vor einem Berg stehen, wenn sie vorhaben, ein Buch zu schreiben. Viele Fragen kommen auf: Wie fange ich an? Wie schaffe ich es, so viele Seiten zu füllen? Was muss ich wissen, um ein Buch schreiben zu können? Wie halte ich durch? Wie schaffe ich es, das Schreiben in meinen Alltag zu integrieren?

In diesem Blog-Artikel teile ich meine 7 wichtigsten Impulse mit dir, wie du es schaffst, mit dem Schreiben zu beginnen und dein Manuskript Schritt für Schritt erfolgreich zu beenden.

 

#1 Verschaffe dir Klarheit über dein Buchprojekt.

Ein starkes Warum: Überlege dir zu Beginn, warum du ein Buch schreiben willst. Vielleicht hast du eine Idee, die sich immer deutlicher zeigt. Ein Warum ist sehr individuell. Hast du eine Botschaft, die du mit deinem Sachbuch in die Welt tragen willst? Oder willst du deine Erfahrung und Expertise in Buchform zu bringen, um mehr Menschen mit deinem Angebot zu erreichen?

Mit einem starken Warum legst du den Grundstein für dein Buchprojekt. Dein Warum ist dein Nordstern, an dem du dich immer wieder ausrichten kannst und der dir hilft dranzubleiben, auch wenn du mal nicht motiviert bist.

Kenne dein Thema: Verschaffe dir Klarheit darüber, was dein Thema ist und was nicht. Wenn ich mit Autor*innen daran arbeite, ihr Thema für ihr Expertenbuch zu finden, gebe ich ihnen den Rat: Write what you know – überlege dir, über welches Thema du so viel weißt, dass du stundenlang darüber sprechen kannst. Welche persönlichen Erlebnisse und Erfahrungen passen dazu und sind es wert, dass du sie mit deinen Leser*innen teilst?

Zielgruppe: Mache dir klar, für wen du schreibst. Es ist nicht möglich, für jede*n zu schreiben. Wenn du deine Leser*innen und ihre Bedürfnisse kennst, weißt du, wie du sie ansprechen kannst. Das ist nicht nur für den Inhalt, sondern auch für das Marketing deines Buches wichtig.

Roter Faden: Schreibst du ein Sachbuch, ist es wichtig zu wissen, an welchem Punkt du deine Leser*innen abholst und womit du sie aus deinem Buch entlässt. Frage dich, was die wichtigsten Learnings sind, die deine Leser*innen aus deinem Buch mitnehmen sollen. Was haben sie außerdem erfahren, was gefühlt?

 

#2 Ressourcen: Was brauchst du, um dein Buch zu schreiben?

Welche Ressourcen hast du bereits und welche benötigst du noch?

Hast du einen Ort, an dem du ungestört arbeiten kannst? Hast du einen Computer, welches Schreibprogramm willst du verwenden?

Was möchtest du noch lernen, bevor du mit dem Schreiben beginnst? Fehlt dir ein bestimmtes Wissen, zum Beispiel darüber, worauf es bei einem Buch in deiner Kategorie ankommt? Überlege, wie du dir das Wissen aneignen möchtest, zum Beispiel indem du Bücher darüber liest oder einen Kurs belegst.

Welche Informationen benötigst du zu deinem Thema, und wo bekommst du sie her? Es ist wichtig, gute Quellen zu finden und Informationen korrekt anzugeben. Aber informiere dich genau, welches Wissen dir zu deinem Thema noch fehlt, bevor du startest. Bei manchen Buchprojekten bedarf es einer umfangreicheren Recherche als bei anderen. Setze dir einen zeitlichen Rahmen, in dem du die Recherche abschließt, damit du nicht in dieser Phase steckenbleibst, sondern zum Schreiben kommst.

Hast du Kinder, dann kann es sein, dass du eine Betreuung für deine Schreibzeit organisieren möchtest.

Wie willst du dein Buch schreiben? Schließt du dich einer Schreibgruppe an, in der ihr einander motiviert, dranzubleiben und Feedback gebt oder gründest sogar selbst eine?

Möglicherweise suchst du dir gezielt Unterstützung von einem Autorencoach, zum Beispiel bei der Planung deines Buches, oder du lässt dich während deines Schreibprozesses begleiten. Vielleicht schreibst du auch am liebsten allein.

 

#3 Ins Schreiben kommen: Warte nicht auf den richtigen Moment.

Aus eigener Erfahrung und zahlreichen Gesprächen mit Autor*innen kann ich sagen, dass wir nur selten das Gefühl haben, jetzt sei der richtige Zeitpunkt, mit dem Schreiben zu beginnen.

Ins Handeln zu kommen ist für die meisten Menschen das Schwierigste. Wir haben täglich nur ein bestimmtes Pensum an Willenskraft zur Verfügung. Daher ist es wichtig, Routinen zu etablieren, damit wir nicht immer wieder neu darüber nachdenken müssen, ob und wie wir etwas tun. Das gilt auch für unser Schreiben. Während des Prozesses lernst du dich selbst und die Weise, wie du schreibst, besser kennen. Stellst du fest, dass dir etwas fehlt oder dich daran hindert zu schreiben, passe deine Routinen an.

Teile dein Buchprojekt in kleine, machbare Schritte auf: Plane Schreibzeiten und trage sie in deinen Kalender ein. Schreibe am besten gleich dazu, was du in der jeweiligen Session schaffen willst, zum Beispiel ein Kapitel fertig stellen oder ein persönliches Erlebnis aufschreiben, das zu deinem Thema passt.

Auch sollten wir nicht auf Inspiration warten. Bist du ausgeruht und ungestört, rate ich dir, dich einfach hinzusetzen und zu schreiben. Vielleicht machst du dir erstmal ein paar Notizen, schreibst Stichpunkte auf und formulierst später daraus Sätze. Wir trainieren unsere Kreativität, indem wir sie regelmäßig anzapfen. „Der Zufall begünstigt nur den vorbereiteten Geist.“ (Louis Pasteur)

 

#4 Wertschätze den Weg hin zu deinem fertigen Buch.

Habe nicht nur dein Ziel vor Augen, sondern erkenne dich auch für den Weg an, den du gehst, um zu deinem fertigen Buch zu gelangen. Auf dem Weg entwickelst du neue Fähigkeiten und wächst als Mensch.

Ein Buch zu schreiben ist ein Marathon und kein Sprint. Je nach Projekt kann es einige Monate oder Jahre dauern, bis wir das magische Wort „Ende“ unter unser Manuskript setzen können. Damit wir dranbleiben, ist es wichtig, uns währenddessen schon Erfolgserlebnisse zu schaffen. Setze dir Zwischenziele und belohne dich, wenn du sie erreicht hast. Ich empfehle dir, regelmäßig zu schreiben und zwischen deinen Schreibsessions nicht zu viel Zeit vergehen zu lassen. Der Vorteil daran ist, dass du im Thema drinbleibst und nahtlos weiter machen kannst, wo du beim letzten Mal aufgehört hast.

 

#5 Fokus: Bleib bei dir und deinem Buchprojekt.

Wir leben in einer stark vernetzten Welt, in der uns permanent Ablenkungen locken. Ich empfehle dir, dich in deiner Schreibzeit nur auf das Schreiben zu fokussieren. Wenn du erreichbar sein musst, zum Beispiel weil du Kinder hast, dann lege dein Smartphone außerhalb deiner Griffweite und trenne es vom Internet. So empfängst du immer noch Anrufe.

Ein ruhiger und aufgeräumter Arbeitsplatz ist ebenfalls förderlich für deine Konzentration. Im besten Fall liegt dort alles griffbereit, so kannst du schnell und unkompliziert in deine Schreibsessions starten.

Selbstverständlich ist jede*r Autor*in anders. Manch eine*r schreibt gern in Cafés, in öffentlichen Bibliotheken oder mit Musik. Probiere aus, was zu dir passt.

Lass dich inspirieren, aber vergleiche dich nicht. Ein Phänomen unserer vernetzten Welt ist es auch, dass wir Gefahr laufen, uns permanent mit anderen zu vergleichen. Ein aufrichtiges Interesse an anderen Menschen zu haben, ist gesund und gut. Doch sollten wir uns selbst ebenso anerkennen, wie die Menschen, die bereits das erreicht haben, was wir uns wünschen. Wir können voneinander lernen, doch sollten wir uns immer fragen, ob die Herangehensweise einer anderen Person auch zu uns passt oder ob wir lediglich einzelne Elemente für uns adaptieren. Das gilt auch für diesen Artikel – nimm dir die Impulse heraus, die dich ansprechen und zu dir und deinem Leben passen.

 

#6 Vermische Schreiben und Überarbeiten nicht miteinander.

Schreiben und Überarbeiten sind verschiedene Vorgänge und sollten nicht miteinander vermischt werden. Wenn wir schreiben, dürfen wir unserer Kreativität freien Lauf lassen. In dieser Zeit hat unser innerer Kritiker Pause. Verzichte während deines Schreibens auf jede Bewertung dessen, was du gerade zu Papier oder auf den Desktop bringst. Konzentriere dich stattdessen auf das, was du deinen Leser*innen vermitteln willst. Beurteilen wir unseren Text während wir schreiben und springen zurück, um den zuvor geschriebenen Satz zu verbessern, gerät unser Schreiben aus dem Fluss. Im schlimmsten Fall führt es zu einer Schreibblockade.

 

#7 Hab immer einen Stift und ein Notizbuch in deiner Nähe.

Mir persönlich kommen überall Ideen, daher habe ich immer einen Stift und ein Notizbuch dabei. Wir arbeiten nicht nur an unserem Text, wenn wir an unserem Schreibplatz sitzen, sondern auch wenn wir etwas ganz anderes machen und nicht bewusst über unseren Text nachdenken. Weil sich unser Unterbewusstsein weiter damit beschäftigt, kommt es zu Gedankenblitzen, die oft sehr wertvolle Impulse sind und leider schnell wieder verschwinden können, wenn wir sie nicht aufschreiben. Alternativ kannst du dir selbst Sprachnachrichten senden. Ich persönlich schreibe meine Ideen gern per Hand auf.

Ich empfehle dir auch, ein Notizbuch neben dein Bett zu legen. Wenn wir zur Ruhe kommen, erhalten wir manchmal erstaunliche Ideen oder treffende Formulierungen tauchen auf, an denen wir zuvor herumgegrübelt haben.

 

 

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